In der Lebensmittelindustrie ist ein schneller Lieferkettenzyklus besonders wichtig, da die Produkte bedeutend weniger lange haltbar sind als unverderbliche Waren. Andererseits lässt sich die Lieferkette von Atria in manchen Fällen in Jahren bemessen – wenn es beispielsweise um die Frage geht, wie viele Tiere in einem Jahr aufgezogen werden müssen, damit genügend Steaks für die nächste Grillsaison vorhanden sind. Wie kann man eine so vielseitige Lieferkette zuverlässig managen?
Mikko Soini, Planungsleiter bei Atria, lacht:
„Die ehrliche Antwort ist: Es nicht möglich, zumindest nicht mit hundertprozentiger Zuverlässigkeit. Aber unser erfahrenes Planerteam leistet hier mit Hilfe von Maschinenlernen ziemlich gute Arbeit.“
Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg
„Wo immer möglich, sammeln wir Informationen und geben sie an unsere Partner weiter. Außerdem entwickeln wir unsere Prozesse ständig weiter und spüren Engpässe und andere Aspekte auf, die die Produktivität behindern“, so Soini.
Zusammenarbeit ist auf dem heutigen Markt ohnehin ein wichtiges Stichwort. Vor dem Hintergrund von COVID-19 und seiner Auswirkungen auf die Lieferkette sind effektive Kommunikation und guter Informationsaustausch zwischen Partnern, Kunden und Lieferanten wichtiger geworden denn je. Die Kunden teilen ihre Pläne jetzt bereitwilliger frühzeitig mit, um sicherzugehen, dass ihre Lieferanten die gewünschten Waren zum gewünschten Zeitpunkt vorrätig haben.
Atria ist auch sehr an einer Zusammenarbeit mit den Planern und Strategen seiner Kunden interessiert, um die Abläufe gemeinsam zu verbessern.
„Unsere Lieferkette ist für ihre Zuverlässigkeit und Leistungsfähigkeit bekannt, und wenn unsere Kunden ihre Informationen und Pläne mit uns teilen, können wir sie weiter verbessern. Eine umfassendere Zusammenarbeit kommt sowohl den Kunden als auch uns zugute“, erklärt Soini.
KI erkennt Datentrends und erleichtert die Bedarfsplanung
„Noch vor zehn Jahren hatten wir keine Bedarfsplaner. Damals schätzten die Produktionsplaner den zukünftigen Bedarf einfach anhand der Vorjahresdaten. Heute müssen unsere Bedarfsplaner die Nachfrage jeden Tag neu ermitteln. Die Aufgabe hat sich wirklich grundlegend geändert“, so Soini.
Bei einem Produktportfolio mit Tausenden von Produkten, die an Hunderttausende von Kunden gehen, genügt eine einfache Tabellenkalkulation heute nicht mehr zur Bedarfsplanung. Deshalb engagierte Atria 2021 Relex, um künstliche Intelligenz ins Spiel zu bringen.
„KI und Maschinenlernen sind großartige Instrumente für die Bedarfsplanung. Genaue Planung bedeutet auch weniger Abfall – das entspricht unseren Nachhaltigkeitszielen und ist auch vielen unserer Kunden ein wichtiges Anliegen“, stellt Soini fest.
KI kann Trends wie Nachfragespitzen relativ gut vorhersagen. Sie kann aber nur mit den Informationen arbeiten, die ihr zur Verfügung gestellt werden. Deshalb ist der Informationsaustausch zwischen Systemen und Menschen so wichtig.
„Wir haben keine magische Kristallkugel, aber dank Maschinenlernen sind unsere wöchentlichen Prognosen bereits zu 98,1 % korrekt. Und diesen Wert wollen wir weiter verbessern“, schließt Soini.